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  • AutorenbildKonstantin Lukinov

Schubert Recital 10.03.2018 Augsburg


"Ein Rebell an den Tasten"

Der noch junge Pianist Konstantin Lukinov geht konsequent seinen eigenen Weg.

Schuberts Musik hört er gewissermaßen von innen, aus dem Empfinden des Komponisten heraus. „Ich spüre eine Klangwelle, da ist eine Reinheit, Klarheit, Schlichtheit, zugleich eine Verletzlichkeit und Heiligkeit“, schildert der Pianist Konstantin Lukinov seine herzliche Beziehung. Mit Schubert begann sein künstlerisches Erwachen („Als ich die Impromptus mit 15 spielte, ist in mir gleich etwas explodiert“), mit Schubert geht er als gereifter Pianist in die Konzertsäle. In seiner Wahlheimat Augsburg spielt der 28-Jährige am Samstag, 10. März, im Kongress am Park, natürlich Schubert.

Mit acht Jahren übersiedelte er mit seinen Eltern von Moskau nach Deutschland. Das Klavier hatte ihn damals bereits gepackt, mit fünf war er Eleve der Gnessin-Musikschule für besonders begabte Kinder. In jungen Jahren errang er zahlreiche Auszeichnungen. Am Gymnasium bei St. Stephan ging seine Ausbildung weiter. Mitten in der 11. Klasse setzte er alles auf die Karte Musik, brach die Schule ab und begann in Frankfurt das Studium bei Professor Lev Natochenny, dem „Meistermacher“ von Martin Stadtfeld, Evgenia Rubinova, Christopher Park… „Die Chemie stimmte, er ist eine tolle Künstlerpersönlichkeit. Es hätte eine steile Karriere kommen können“, sagt Lukinov.

Aber er war rebellisch. Nach dem Vordiplom ging er fort. „Irgendetwas in mir konnte sich nicht fügen.“ Lukinov wollte sich in kein Schema einpassen. Zwingender war jedoch, was künstlerisch aus ihm selbst kam. „Genau das ist es, warum ich mit Konstantin zusammenarbeite, weil er als Pianist ausbricht“, sagt sein Augsburger Konzertagent Benedikt Matthias Reimann. Sie hatten sich im Gymnasium kennengelernt, aber wieder aus den Augen verloren.

Denn sieben „wilde“ Jahre lang verzog sich Lukinov nach Moskau, studierte bei Ivan Sokolov am Tschaikowski Konservatorium und machte auch Jazz, Improvisation, Pop und Rock. „Danach hatte das Alte und Verklemmte keinen Platz mehr in mir.“ Jetzt tritt er als selbstbewusster Künstler auf die Bühne.

Dieses Jahr hat sich Lukinov, der seit Juni 2017 wieder in Deutschland lebt, allerhand vorgenommen. An zehn Projekten sei er beteiligt – unterschiedliche Sachen wie das Schubert-Programm, aber auch die Mozartwoche in Kloster Seeon, Bach, spanische Barockmusik und schließlich die Petite Messe solenelle von Rossini mit dem Vokalensemble Vox Augustana – zu hören in Mallorca wie in Augsburg."

(Augsburger Allgemeine, 28.02.18)

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